An dem Bau eines Reetdaches sind mehrere Personen beteiligt: Die Firma, die das Reet erntet, der Reethändler, der Reetdachdecker, der Architekt, die Baufirma und der Eigentümer. Um ein langlebiges Reetdach zu bauen, muss jeder Beteiligte seinen Teil dazu beitragen. Die Firma, die das Schilf erntet, muss dafür sorgen, dass die
Ernte zur richtigen Zeit erfolgt, dass die Reethalme richtig geschnitten werden und das Reet genügend Zeit zum Trocknen hat. Der Reethändler muss dafür sorgen, dass das Reet fachgerecht gelagert und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bereitgestellt wird. Der Architekt muss den Bauherren gut beraten und eine bauphysikalisch sinnvolle Konstruktion des Hauses entwickeln. Die Baufirma muss die einzelnen Gewerke koordinieren und der Eigentümer ist letztendlich für die Pflege des Reetdaches zuständig. Jeder Beteiligte sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und seine Aufgaben gewissenhaft erledigen.
Das Fachwissen und die Kompetenz des Reetdachdeckers spielen hier eine besondere Rolle: Zum einen ist er für die Auswahl und die richtige Lagerung des Dachreets nach der Lieferung durch den Reethändler verantwortlich, zum anderen muss er für die fachgerechte Dachdeckung sorgen. Es gibt immer einen Unterschied in der Fachkompetenz und dem Qualitätsempfinden der einzelnen
Reetdachdeckbetriebe. Das überträgt sich auch auf den Preis des Reetdaches. Je sorgfältiger der Reetdachdecker bei der Anfertigung des Reetdaches arbeitet, umso weniger Quadratmeter pro Tag schafft er. Der Preis wird also pro Quadratmeter proportional ansteigen. Aber je besser das Dach angefertigt ist, umso länger wird auch die potentielle Lebensdauer des Daches sein. So hat (umgekehrt) oft ein günstigeres Dach eine geringere Lebensdauer. Anfertigungsfehler des Reetdeckers haben immer einen negativen Effekt auf die Lebensdauer eines Daches.