Kaum ein organischer Baustoff ist der Witterung so sehr ausgesetzt wie das
Schilf auf einem Reetdachhaus. Seine hohe Beständigkeit verdankt das Reetdach der Tatsache, dass Schilf einen hohen Anteil an Silikaten aufweist. Deshalb ist das Reetdach im Gegensatz zum Strohdach hierzulande nicht ausgestorben. Strohdächer, die in England noch verbreitet sind, müssen nach 15-20 Jahren erneuert werden. Reetdächer halten 25-40 Jahre, wenn z.B. das Dach nach einem Regenguss zügig trocknen kann.
Reet altert zum einen durch die natürliche Abnutzung (indem es von Sonne, Wind, Regen und Frost bewittert wird) zum anderen durch andauernde Durchfeuchtung, die eine Zersetzung durch Mikroorganismen fördern kann.