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Außendämmung mit Schilf: Ev.-Luth. Pfarrhaus Kirchasel

Eine Außendämmung mit Schilf wurde 2007 im Zuge der Sanierung des Pfarrhaus Kirchasel ausgeführt. Das Pfarrhaus wurde um 1780 errichtet und ist ein zweistöckiges Fachwerkhaus. Die Ausfachungen waren größtenteils aus Weidengeflecht mit Lehmbewurf. In einem ersten Arbeitsschritt wurden beschädigte Holzbalken ausgetauscht und Ausfachungen mit einem Lehmputz ausgebessert, der auch für den Außenbereich geeignet ist (Lehmputzmischung Universal von Lehmbaustoffe Thilo Schneider). 
Ausgebesserte Ausfachung und ausgetauschter Holzbalken.
Ausgebesserte Ausfachung und ausgetauschter Holzbalken.

Für die ca. 350m² Außendämmung wurden 8 cm starke Schilfplatten von Hiss Reet verwendet. Die Schilfplatten wurden in eine Lehmputzmischung gedrückt und durch Halteteller mit Schrauben an den Fachwerkbalken und jeweils einem Halteteller in der Ausfachung befestigt. 

Die 350 m² Außendämmung sind angebracht.
Die 350 m² Außendämmung sind angebracht.
Die Außendämmung wird angebracht und ist zur Hälfte fertig.
Die Außendämmung wird angebracht und ist zur Hälfte fertig.

Das Haus steht auf einem Sandsteinsockel, welcher in großen Flächen abgängig war. Repariert wurde der Sandsteinsockel zum Teil mit Sandsteinmörtel, zum Teil durch Vorblenden von selbst geschnittenen Sandsteinplatten. Später wurde der Sockel sandgestrahlt und komplett verfugt. Im Sockelbereich wurde in 75 cm Höhe eine 8 cm breite Sockelschiene angeschraubt. Auf der Sockelschiene konnte die Außendämmung aus Schilfplatten aufgelegt werden.

Die mit Lehmputz als Kleber auf den Sockelschienen lagernde Außendämmung aus Schilfplatten.
Die mit Lehmputz als Kleber auf den Sockelschienen lagernde Außendämmung aus Schilfplatten.

Im Bereich der Fenster wurde die Außendämmung aus Schilfplatten an die Laibung der vorhandenen Kastenfenster herangeführt. Die schon befestigten überstehenden Schilfplatten wurden mit einer großen Flex aufs Maß herausgeschnitten. Wenn größere Fehlstellen waren (z. B. durch das Herausfallen von Schilfrohr oder etwas zu kurz geschnittene Platten) wurde mit Mörtel leicht verschmiert und so ein gewisser Abschluss hergestellt. Zum Verputzen der Schilfplatten wurden die Laibungen mit Brettern in der Breite des fertigen Wandaufbaus verlattet. Später wurden die Laibungen mit lackierten und profilierten Brettern verschalt. 

Die Schilfplatten wurden an die vorhandene Laibung der Fenster herangeführt.
Die Schilfplatten wurden an die vorhandene Laibung der Fenster herangeführt.
Ein zum Verputzen mit einer Lattung versehenes Kastenfenster.
Ein zum Verputzen mit einer Lattung versehenes Kastenfenster.
Unter der Dämmung verlegte Kabel im Eingangsbereich.
Unter der Dämmung verlegte Kabel im Eingangsbereich.

Als Ausgleichs und Unterputz wurde der mineralischer Kleber und Armierungsmörtel maxit multi 285 verwendet, der aus Kalk, Zement, fraktionierten Sanden und haftungsverbessernden Zusätzen besteht. Als Edelputz wurde der maxit multi 270 S, ein naturweißer mineralischer Dünnschichtputz für außen und innen bestehend aus Weißkalkhydrat, Weißzement und ausgesuchten Sandfraktionen verwendet. Die Fassade wurde nach Aufbringung der Grundierung zweimal mit Silikatfarbe gerollt.

maxit multi 285 Putz auf Schilf.
maxit multi 285 Putz auf Schilf.
Das fertig sanierte Pfarrhaus.
Das fertig sanierte Pfarrhaus.
Der fertige Unterputz bereit für den Edelputz.
Der fertige Unterputz bereit für den Edelputz.

Fazit des Bauherren Pfarrer Knoche: „Im Grunde genommen sind wir sowohl von der Dämmwirkung, als auch vom Gefühl, eine atmungsaktive und damit dem Holzfachwerk und dem gesamten Haus angemessene Dämmvariante ausgeführt zu haben sehr zufrieden. Partner:
Dipl.-Ing. für Architektur (FH)
Sandra Fleischmann

Lehmbaustoffe
Thilo Schneider
GebäudeEnergieBeratung
Anger 56
99100 Kleinfahner