Die Unterkonstruktion (Dachstuhl)
Der Dachstuhl soll zunächst einmal sich selbst und die Dachdeckung tragen. Hinzu kommt, dass der Dachstuhl der Belastung von Schnee und Wind standhalten muss. Der Dachstuhl muss mit dem Mauerwerk verankert sein, damit der Wind das Dach nicht anheben oder wegwehen kann. Dazu werden die Sparren mit den Schwellen bzw. Pfetten mit Nägeln oder mit Blechverbindern verbunden. Die Schwellen und Pfetten werden dann mit eingelassenen Ankerschrauben, Flachstahllaschen oder Stahlwinkeln auf der Unterkonstruktion fixiert. Die wichtigsten Arten sind das Sparrendach, das Kehlbalkendach und das Pfettendach.
Der Dachstuhl besteht in jedem Fall aus Sparren und Dachlatten. Die Querschnitte der verwendeten Dachlatten sollten je nach Sparrenabstand gewählt werden (DIN 4074), bei einem Sparrenabstand bis zu 1 m ist der Dachlattenquerschnitt 40/60 mm ausreichend. Der Abstand der Dachlatten ist allgemein abhängig von der Dachneigung, der Windsogwirkung der Deckung und dem verwendetem Reet. Oft beträgt bei einem Reetdach der Abstand der beiden unteren Dachlatten (an der Traufe) 10 cm, der Abstand zwischen der Auflage der Dachdeckung und der ersten Latte sowie zwischen der ersten und der zweiten Dachlatte sollte maximal 20 cm betragen. Da die Schilfbunde mit zwei Bindungen an den Dachstuhl befestigt werden sollten, muss bei
kurzem Schilf der Dachlattenabstand geringer sein als bei langem Schilf. Bei einer Dachneigung von bis einschließlich 60° sollte der Lattenabstand maximal 0,35 m betragen. Ist die Dachneigung größer als 60° darf der Lattenabstand 0,3 m nicht überschreiten.
Wichtig ist, dass die Dachneigung für Reetdeckungen mindestens 45% beträgt (lt.
Fachregel für Dachdeckungen mit Reet).