Der Heidefirst besteht in der Regel aus gemähtem Heidekraut, in manchen Regionen wird allerdings Wirrstroh, Seegras oder Quecken verwendet. Im Gegensatz zu früher, wo Heidekraut aus den Wäldern und Heideflächen genutzt wurde, ist heute gepresste Ballenheide bei Hiss erhältlich. Die beiden Firstlatten stoßen beim Heidefirst an der Sparrenspitze zusammen. Die Flächen werden beim Heidefirst wie üblich gedeckt. Anstelle der Firstlagen wird beim Heidefirst jedoch zuerst eine Unterlage aus Dachpappe und dann eine ca. 30 cm breite Schicht aus Heidekraut auf die gebogene und gestopfte letzte Decklage aufgebracht. Die Heideballen werden lagenweise im Verband und unter Berücksichtigung der Wetterrichtung überlappend gesetzt. Zur Befestigung des Heidekrautfirsts existieren zwei Methoden:
Entweder erfolgt die Eindeckung mit reiterähnlichen Hängehölzern, Spalt-, Vierkant- oder Rundhölzer, die in einem Abstand von ca. einem halben Meter über die Firstspitze gesetzt werden, oder mit Holzsticken, deren Länge etwa 0,3 - 0,6 m und deren Durchmesser 15 - 20 mm betragen. Auf einen laufenden Meter des Heidefirstes werden etwa 100-200 solcher Sticken benötigt. Zum Schutz gegen Wind und Vögel wird der Heidefirst meist mit einem engmaschigen Drahtgeflecht (Kückendraht) abgedeckt und zugsicher verspannt.
Eine Variante des Heidefirsts ist der Haferstrohfirst. Diese Firstvariante wird oft in Dänemark und in der Region um Kappeln verwendet. Haferstroh gilt als besonders haltbar. Die Installation des Haferstrohs erfolgt ähnlich der Installation von Heidefirsten, mit dem Unterschied, dass zusätzlich Hängehölzer (Eichenholzreiter) verwendet werden.